Sonntag, 17. Juni 2012
Samstag, 16. Juni 2012
(Diana) Die Nacht war kurz, um nicht zu sagen, die kürzeste im ganzen Urlaub! Lange drehten und wendeten wir uns im Bett, um die richtige Schlafposition zu finden. Die gabs nicht, denn nach nur wenigen Sekunden traf man sich automatisch in der Bettmitte, da die Matratze "leicht" einer Hängematte ähnelte. Als wir dann (so gegen 11 Uhr muss es gewesen sein) eingeschlafen sind, begann kurze Zeit später gegen 24 Uhr die Disco nebenan. Also waren wir wieder wach... Die eintönig schallernde "Musik" lief bis ca. 4 Uhr. Danach fiel man endlich wieder in den Schlaf... bis 7 Uhr. War aber auch nicht schlimm, denn wir wollten ja eh so schnell es ging aus diesem Hotel raus. Also geduscht, angezogen und zum Frühstück. Beim betreten der Bar, in dem das "Buffet" stand, kamen wir nicht weit, denn nach nur wenigen Schritten klebten unsere Schuhe an den Cocktailresten auf dem Fußboden vom Vorabend. Also nur ein halbes Tässchen Kaffee und raus. Da die Straßen San Franciscos um diese Zeit wie ausgestorben waren, beschlossen wir doch noch mit dem Auto zur Golden Gate Bridge zu fahren. In vielen Reiseführern steht beschrieben, dass man nur selten einen guten Blick auf die Brücke hat, da sie meist von Nebel umgeben ist. Aber... heut war unser Glückstag, absolut klarer Himmel und Sonnenschein. Wahnsinn wie gewältig, lang und groß sie ist. Nach einigen Fotos fuhren wir zur Alamo Station, um unser liebgewonnenes Auto zurückzugeben. Mit ihm haben wir 2499 Meilen (4022 km) quer durch den Westen der USA zurückgelegt. An dieser Stelle gilt auch dem "Ingö" - unserem Navi - ein großes Dankeschön. Er hat uns den Weg zu unseren einzelnen Zielen immer zuverlässig beschrieben... auch wenn wir gemeinsam beim nächsten Urlaub noch ein wenig an seiner Aussprache der amerikanischen Straßen- und Ortsnamen pfeilen müssen!
Nachdem wir mit ein wenig Wehmut unsere Autoschlüssel abgegeben haben, besorgten wir uns am Visitor Center den 3-Days Passport für die Cable Cars und machten uns mit eben dieser auf den Weg zum Fisherman`s Wharf. Hier reihten sich Souvenirshops und Fressbuden aneinander... Nur einige Schritte weiter gelangten wir zum Pier 39, wo sich die Seelöwen auf ihren Pontons in der Sonne tummelten. Bereits gestern früh wollten wir für Sonntag übers Internet eine Fahrt nach Alcatraz buchen. Doch wir waren zu spät. Momentan sind diese Fahrten bis zu einer Woche im Voraus ausgebucht. Also entschlossen wir uns am Pier 39 für eine Bootstour unter die Golden Gate Bridge und um Alcatraz herum. Wieder ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Vom Land aus gesehen scheint Alcatraz nicht wirklich weit weg und man mag es kaum glauben, dass damals niemandem ein Fluchtversuch gelang. Doch als wir so um Alcatraz herumschipperten, hatten wir trotz bestem Wetter ziemlich starken Wellengang. Die Strömung sei hier nicht zu unterschätzen. Nach ca. 100 Fotos von der Golden Gate Bridge, Alcatraz, der Bay Brigde und der Skyline San Franciscos und 90 Minuten Bootstour waren wir gegen 17 Uhr wieder an Land. Auf zum nächsten Cable Car. Da heute am Fisherman`s Wharf ein Fest veranstaltet wurde und dementsprechend viele Menschen mit den Cable Cars unterwegs waren, mussten wir gut eine halbe Stunde warten, bis auch wir endlich mit durften. Endstation Market Street. Schnell noch etwas gegessen und auf ins Hotel. Sind ja nur ein paar Blocks, dachten wir uns. Kaum verließen wir die Market Street in Richtung Turk Street wurden wir bereits vom ersten etwas heruntergekommenen zahnlosen vermutlich Odachlosen angequatscht, dass wir ja nicht in diese Richtung weiter gehen sollen. "Jaja" dachten wir uns. Hier sind doch eh alle etwas "strange". Also weiter. Schließlich war das der dirkete Weg zum Hotel. Es dauerte keine Minute und wir stellten fest, dass er recht hatte. Umkehren war zu spät. Wir waren bereits mitten drin - in Tenderloin. Ein Viertel mit sehr hoher Armut, Obdachlosenrate und Kriminalität. Überall lungerten merkwürdige Gestalten. Einige Blocks weiter stand bereits der erste Cop, um eine "Auseinandersetzung" zu schlichten. Am liebsten wäre ich gerannt. Hätten uns beide fast ins Höschen gemacht. Mit Seitenstichen und nach Luft schnappend kamen wir endlich im Hotel an. Also nur noch schnell hoch und alles verriegeln. Durchatmen! Für morgen haben wir uns bereits einen anderen Weg zum Cable Car gesucht, einige Meter Umweg, dafür aber auch tausendmal sicherer!

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Freitag, 15. Juni 2012
Chrissi: Heute war er also gekommen, der letzte Tag, an dem wir unser lieb gewonnenes Auto hatten. Nach einem doch eher kargen Frühstück, machten wir uns früh auf Richtung Highway 1. Es ging von Santa Maria nach San Francisco. Unser erster Stop war Morro Bay. Hier liegt am Eingang zum Hafen der Morro Rock, ein riesiger Felsen aus Vulkangestein. Ungestört konnten wir hier unsere Fotos machen. Ungestört? Nicht ganz. In einiger Entfernung lagen Seelöwen auf einer kleinen Plattform im Wasser. Auch auf diese Entfernung, konnte man ihr lautes "Brüllen" hören. Das sollte für diesen Tag aber nicht die letzte tierische Begegnung bleiben. Weiter ging es auf dem Highway 1 entlang der Pazifikküste. Hier war es einfach unbeschreiblich schön. Immer wieder luden Viewpoints und kleine Turnouts zum Anhalten und Verweilen ein. Und von jedem hatte man einen anderen, einzigartigen Blick auf die Steilküste und den Ozean. Unser nächster Stop war dann Piedras Blancas. Zunächt erwarteten uns am Parkplatz schon neugierige Eichhörnchen. Diese waren so zahm, dass sie sofort angelaufen kamen und guckten ob man Futter dabei hat, sobald man sich nur hinhockte.
Dann kam aber die eigentliche Attraktion von Priedas Blancas. Am Strand lagen unzählige Seelöwen, Seekühe und Seeelefanten. Einige kämpften um die besten Liegeplätze, andere "schwabbelten" zum Wasser oder wieder zurück. Die meisten jedoch lagen einfach dicht an dicht faul in der Sonne. Ein Anblick, den man in keinem Zoo der Welt findet. Für uns ging es weiter Richtung Julia Pfeiffer Burns State Park. Wir beschritten hier den Water Fall Trail, an dessen Ende uns eine Aussichtsplattform erwartete. Unten ergoss sich ein Wasserfall auf einen herrlichen Sandstrand. Hier sah es aus wie im Film "The Beach". Ein wahres Paradies.
Dann setzten wir zum letzten Teilstück an. Der Fahrt nach San Fransisco.
Je näher wie San Fransisco kamen, je voller wurde der Highway. Und dann waren wir an der Stadtgrenze angekommen. Nur noch wenige Kilometer bis zum Hotel. "Ingö" wird schon wissen wo es lang geht. Hier zu fahren, war wirklich kein Zuckerschlecken. Einbahnstraßen, Stoppschilder und Ampeln. San Fransisco ist wie jede amerikanische Großstadt im Schachbrettmuster angeordnet. Und so hieß es ständig warten und wieder anfahren. Irgendwann kamen wir dann unbeschadtet im Hotel an. Einchecken und dann erstmal Zimmer begutachten. Die Lobby sah schonmal gut aus. Doch was uns dann in unserem "Hotelzimmer" erwartete, spottet jeder Beschreibung. Die Einrichtung ist noch aus Vorkriegszeiten, im ganzen Zimmer riecht es nach Urin, das Badezimmer ist eher eine Nasszelle. Hier kann man nur mit Badelatschen reingehen. Alles ist heruntergekommen und dreckig. Ein Hotel zum Abgewöhnen. Jedes billige Motel ist wahrscheinlich 3x besser. Nach dem ersten Schock machten wir uns dann auf die Suche, nach einer Fastfoodbude. Und die Gegend um das Hotel ist noch schlimmer als das Hotel selbst. Hier und da liegen Obdachlose am Straßenrand, überall stehen zwielichtige Gestalten und gucken einen komisch an. Leider bildet auch der McDonalds um die Ecke keine Ausnahme. Nachdem wir unser Essen herunterschlangen, ging es schnurstracks zum Hotel zurück. So hatten wir uns den Ausklang unseres Urlaubs nicht vorgestellt. Hoffentlich wird morgen alles besser.

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